Feueralarm-Probe

Anfang des Schuljahres gibt es an jeder Schule etwas, was man eigentlich am liebsten gar nicht proben möchte, sondern weit von sich schieben möchte: der Feueralarm.

In den Wochen vor der Alarmprobe wird das richtige Verhalten geprobt. Wichtig ist dabei nicht nur, die Frage "Wie gehe verlasse ich das Gebäude?", sondern auch die Frage "Wie reagiere ich bei einem Alarm?" 

Nicht selten kommen dabei noch ganz andere, wichtige Fragen auf: "Was mache ich, wenn ich mich gerade auf der Toilette befinde?" oder "Was machen wir, wenn unser Klassenlehrer vor Schreck bei einem Alarm in Ohnmacht fällt. Gehen wir dann trotzdem raus?" Auch die Frage nach dem Klassenmaskottchen bleibt oft nicht aus.

Nichts davon ist nebensächlich. Aber die Hauptsache ist: schnell, zügig, ohne Panik und auf einem sicheren Weg das Gebäude verlassen.

Das wurde nun heute auch mit einem Alarmton geprobt. Um 10:50 Uhr ertönte in der ganzen Schule das charakteristische abfallende Sound des Alarms. In allen Klassen standen die Kinder zügig auf, der Unterricht wurde unterbrochen und man stellte sich an der Klassentür auf. Nach einem kurzen Check, ob die Tür heiß ist und ob hinter der Tür komische Geräusche sind, öffneten die Klassen sie und verließen durch das unverrauchte Treppenhaus bzw. durch den Flur und die Klasse 1a das Gebäude, um sich auf dem Sportplatz zu sammeln. 

Die Kinder in der KSB-Kita guckten neugierig über den Zaun, als unsere 158 Kinder durchgezählt und in Zweierreihen auf dem Sportplatz standen. Es gab eine kurze Rückmeldung der Lehrerinnen an den Schulleiter ("Klasse vollständig") und dann ging es zurück in die Klassen. Vorher gab es aber noch ein Kompliment vom Schulleiter. Die Schule war nach nur 4 Minuten und 5 Sekunden komplett geräumt und alle Klassen hatten sich versammelt. 

Das lief gut. Im Ernstfall hätte nun die Feuerwehr aus dem Altenautal freie Bahn zum Löschen gehabt. Das hat die Feuerwehr übrigens im letzten November einmal Abends an unserer Schule geprobt. Damals gab es für die Einsatzkräfte einen nicht angekündigten Probealarm mit dem Hinweis: "Feuer am Heiligenstock 30". Es dauerte damals nur wenigen Minuten bis die ersten Einsatzwagen erschienen waren. Hochprofessionell saß dann jeder Handgriff und die Zwei-Personen-Stoßtrupps drangen mit Schlauch und Atemschutz in die verrauchte ... ähm ... vernebelte Schule ein.

Der Anblick damals war schon etwas gespenstisch, wie die Schule in blaues Licht und gelben Nebel eingehüllt war, untermalt von dem monotonen Sound des Alarms der Schule.

Aber - die Übung damals war gut. Die Feuerwehr-Einsatzkräfte konnten in einem großen Gebäude trainieren, sie lernten die Schule kennen und nebenbei fand man einen "Planungsfehler" bei den schulinternen Abläufen. (Bisher war geplant, dass ein Helfer der Feuerwehr am Sportplatz Kontakt zu den wartenden Lehrern aufnahm. Dies erwies sich jedoch als unpraktisch, so dass intern abgesprochen wurde, dass der Schulleiter nach dem Zählen zurück zum Schulhof kommt und dort auf die Feuerwehr wartet.)

Hoffen wir allerdings, dass das Üben der Schule UND das Üben der Feuerwehr aber weiterhin nur eine sinnvolle Übung für den nicht stattfindenden Ernstfall bleibt. Aber falls doch mal was passiert: wir sind vorbereitet und unsere Freunde und Helfer von der Feuerwehr auch. DANKE!