Die Adventsgeschichte vom T-Rektor, Tag 4

„Ein was?“, fragte der T-Rektor erstaunt.

„Ein Weihnachtswichtel“, antwortete Jonte ungeduldig. „Ich bin ein Wichtel und weil wir immer kurz vor Weihnachten bei den Menschen einziehen, bin ich ein Weihnachtswichtel. Ist doch ganz einfach.“ Der T-Rektor versuchte sich am Kopf zu kratzen, was ihm natürlich nicht gelang. Seine Ärmchen waren immer noch zu kurz. „Okay, ich verstehe. Du hast also was mit Weihnachten zu tun?“ Der Wichtel nickte wichtig“. „Dann kannst du mir bestimmt auch meine Fragen zu Weihnachten beantworten?“ Der Wichtel nickte noch einmal wichtig. „Sicher. Ich weiß alles über Weihnachten. Oder … das meiste. Also: ziemlich viel. … Okay, vielleicht nicht ganz so viel. Aber ein bisschen.“ Er wurde noch kleiner, als er sowieso schon war. „Ich bin halt immer nur Nachts unterwegs, damit die Menschen mich nicht sehen. Aber ich kann dir bestimmt ein paar Fragen beantworten.“ Der T-Rektor wollte gerade seine erste Frage stellen, da setzte der Wichtel hinterher:“ Aber jetzt muss ich dringend weg. Ich muss noch einen Brief an die Kinder dieser Klasse schreiben und außerdem meinen Vorgarten einrichten. Bis dann“. Und schwups … war er verschwunden.

Der T-Rektor schaute sich verwundert um. Wo war er so schnell hin? Egal. Wo auch immer er hin gelaufen war, wahrscheinlich war der T-Rektor eh zu groß, um ihm zu folgen.

Er ging zur Tür, um weiter seine Runde durch die weihnachtlich geschmückte Schule zu drehen. Da fiel ihm ein, was geschehen war, bevor er den Wichtel getroffen hatte. Draußen auf dem Flur waren Menschen gewesen. Gaaaanz vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt. Er sah einige Kinder und Eltern durch den Flur gehen. In der Hand hielten sie Bücher. Tierbücher, so wie er sehen konnte. Sie gingen hoch zur 2b. Wahrscheinlich, so dachte er sich, werden sie die ganze Nacht hier sein. Schön für die Kinder, aber – so dachte er weiter – für mich ist es dann zu unruhig. Ich gehe dann wieder schlafen.

Er wartete noch ein wenig, bis niemand mehr im Flur war, und schlich sich dann leise stampfend zurück zur Aula und von dort zu seinem Versteck. Nur sein Spiegelbild in der Scheibe begleitete ihn. In der Tür zu seinem Versteck drehte er sich noch einmal um und bestaunte den Tannenbaum in der Aula. „Ich bekomme schon noch raus, warum du da stehst. Das verspreche ich dir. Gute Nacht, Baum.“ Dann zog er sich in sein Versteck zurück und legte sich wieder gemütlich hin und träumte von Jonte, dem Weihnachtsbaum und der geschmückten Schule.