Seltener Besuch in der Schule

Ein sehr seltener Besuch kündigte sich für den heutigen Freitag in der Grundschule Altenautal an. Frühmorgens, bevor die Schüler an der Schule waren, schleppte Frau Stock 3 mittelgroße Plastikboxen in die Schule. In diesen Boxen lagen gemütlich ...

... 3 Kornnattern, welche ihre Heimat in zwei großen Terrarien bei Frau Stock haben. Heute sollten sie mit zur Schule kommen. Nein, Schlangen müssen nicht schreiben lernen - die Klasse 3 hatte sich in den letzten Wochen im Sachunterricht allerdings mit dem Thema "Reptilien" beschäftigt und Lernplakate angefertigt. Und nun sollten sie auch einmal echte Schlangen zu Gesicht bekommen. Zu Gesicht? Nein, nicht nur! Da Kornnattern ungiftig sind, konnten die Kinder die 90 - 130 cm langen und 2 Finger dicken Tierchen auch in die Hand nehmen. Eine Gefahr für die Kinder bestand dabei nicht, obwohl Kornnattern zu den Würgeschlangen gehören. Allerdings fällt das "Würgen" der Kornnatter schon bei einem Gegner wie der Ratte schwer. Als Nahrung reicht einer Kornnatter daher schon eine tiefgefrorenen Maus. Diese brauchen sie auch nur alle 7 Tage, da die Nahrung (also die Maus) "mit Haut und Haaren" heruntergeschlungen wird und langsam verdaut wird.

Tiefgefrorene Mäuse gab es heute für Schlangen auch in der Schule, denn nachdem die Klasse vor einigen Tagen Fotos und Videos vom Fressvorgang gesehen hatten, sollten sie diesen Vorgang nun einmal live erleben. Die beiden erwachsenen Tiere (ein 6 Jahre altes Männchen und ein 15 Jahre altes Weibchen) sowie der 2 Jahre alte, selbst gezüchtete Nachwuchs) ließen sich beim Fressen vom jungen Publikum der Klasse 3, welches staunend um ihre Boxen herumsaß, nicht stören, hakten ihren Unter- und Oberkiefer aus und schluckten die tiefgefrorenen Frostmäuse genüßlich herunter.

Die Anwesenheit der Schlangen sprach sich in der Schule wie ein Lauffeuer herum - und so besuchten im Laufe des Tages fast alle Klassen  die ungewöhnlichen Gäste. Da Schlangen keine Kuscheltiere sind und daher keinen großen Wert aufs Kuscheln legen, wechselten sich die Schlangen beim "Auf den Arm nehmen" ab. Für die Kinder war es ein außergewöhnliches Erlebnis - alleine die Erkenntnis, dass Schlangen "nicht glitschig" sind, war überraschend.

Da Schlangen bis zu 20 Jahre alt werden können, werden Bonnie, Clyde und Sambuca bestimmt irgendwann noch einmal ihre großen, heimischen Terrarien, in denen sie sich verstecken und klettern können, verlassen und unserer Schule und den nächsten Schüler-Generationen einen weiteren Besuch abstatten.

Bonnie und Clyde, die Kornnattern

Bonnie und Clyde, die Kornnattern

 

Sambuca, die "Eigenzüchtung"

 

Sambuca vor 2 Jahren beim Schlüpfen aus dem Ei